Bericht

Gemeindefahrt nach Pakele/ Uganda 2010

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Unter der Leitung von Pfr. Stefan Klinkenberg waren wir mit insgesamt 17 Personen unterwegs.

Nach den Informationen über das neue Projekt in Aripea, Berichte über das schon bestehende in Pakele und Filme über Uganda, bildete sich die neue Uganda Gruppe sehr schnell. Es fuhren 3 Personen von St. Franziskus, Leverkusen, 13 von Herz Jesu und eine Person von St. Clement, Bergisch Gladbach mit.
Die Vorbereitungen dieser Reise lagen darin, dass große Mengen von Kinderbekleidung, Spiel- und Malsachen, die nach einem Aufruf in St. Franziskus und Bergisch Gladbach zusammen gekommen waren, aussortiert und in Koffer verpackt werden mussten. Die Zusammenarbeit in St. Herz Jesu, Bergisch Gladbach, wo alles gesammelt wurde, war vortrefflich.
Wir gingen mit insgesamt 32 Gepäckstücken und einer Gitarre, auf die Reise. So gerüstet, fuhren wir Dienstag 16. Februar mit einem Bus um 3.00 h in aller Frühe, bei winterlich, sehr kaltem Wetter und Neuschnee, von Schildgen, ab Herz Jesu Kirche, nach Frankfurt mit Weiterflug nach Brüssel.

Ab hier beginnt die lange Flugreise mit Brüssels Airlines nach Entebbe/Uganda, mit Zwischenlandung in Kigali/Ruanda.
Um nach 21.00 h in Entebbe/ Uganda angekommen, holte uns Alfred, unser langjähriger Freund und Fahrer, am Airport ab. Wir wohnten im kleinen, sehr schönen, am Berghang gelegenen Hotel „Labeo“ in Kampala.

Von hier starteten wir anderntags – Mittwoch 17. Februar 2010 - in die Hauptstadt Kampala zum Geldumtausch, Besuch der mehr als 130 Jahre alten Kasubi-Gräber (Königsgräber) mit Führung. – Am 17. März 2010 wurde dieses UNESCO-Welterbe durch Feuer zerstört.

Weiter fuhren wir zum Stadtteil Kabalagala ins „Ethiopische Restaurant Fasika“ zum Abendessen, wo wir Father Lawrence, der auch schon hier in St. Franziskus war, trafen. Ein erster, langer Tag ging spät aber zufrieden, ob der neuen Eindrücke, zu Ende.

Donnerstag 18. Februar 2010 großer Aufbruch mit kleinem Gepäck für zwei Übernachtungen. Wir starteten um 9.15 h Richtung Jinja, Nilquelle und Bujagali Falls.

Der Bauboom der Hauptstadt geht weiter in die Landschaft hinein bis hin zum großen Stadion, was vor 2 Jahren noch ganz alleine in der Landschaft stand. Nach etwa zwei Stunden Busfahrt, auf guter Landstraße, überquerten wir den Nil und fuhren linkerhand auf eine unbefestigte Straße, noch ca. 8 km bis zu den Bujagali Falls. Der Ort ist sehr, sehr schön und ein heiliger Ort für die Bewohner. Fremdartige Bäume und Sträucher blühen und der Nil unter uns schießt mit großer Wucht über die Stromschnellen in einer grünen Landschaft dahin. Manchmal sieht man Schwärme von Flughunden auf der anderen Seite. Ein großer Pavillon mit bequemen Sitzmöbeln lädt zum Ausruhen und zum Mittagstisch mit Tilapia Fisch aus dem Viktoriasee ein.

Die Bujagali-Fälle gehören zu einer Reihe von Wasserfällen, Stromschnellen und Katarakten, die der Viktoria-Nil auf seinem Lauf zu überwinden hat, bevor er über den Kyogasee im Norden in den Albertsee fließt und diesen dann als Albert-Nil wieder verlässt. / Int.

Anschließend zur Nilquelle gefahren. Unmittelbar an der Stelle, an der sich der Nil aus dem Viktoria See ergießt, befindet sich die Nilquelle. Von hier ab heißt er „Viktoria-Nil“. Tradition ist auch eine Bootsfahrt mit Stopp auf den kleinen Inseln.
Ganz in der Nähe befindet sich auch das Grabmal von Mahatma Gandhi; 1948 wurde hier ein Teil seiner Asche im Nil verstreut.

Der Tag neigt sich und wir fahren zum Hotel „Gately on Nile“ direkt am See gelegen mit einem wunderschönen kleinen Park. Das Abendessen für 18 Personen wird draußen, an einem langen Tisch mit Kerzenbeleuchtung, bei Mondenschein, eingenommen. Romantisch. Aber, sehr bald müssen die Kerzen gegen Laternen eingetauscht werden wegen Mücken und sonstigem fliegendem Nachtgetier, was sich auf unserem Essen breitmachte.

Freitag 19. Februar 2010. 7.00 h Abreise Richtung Entebbe zur Fähre und etwa 4 stündiger Überfahrt zu den Ssese Inseln.
Wir waren wieder bei „Puti“ zu Gast. Übernachten konnten wir bei ihr leider nicht, weil alle Zimmer in der Renovierungsphase waren. Aber gleich nebenan und auch direkt am See nahmen wir Quartier.
Eine kleine Gruppe machte sich nach dem Frühstück Samstag 20. Februar 2010 auf, den Urwald gleich um die Ecke, nach Affen zu durchforschen. Aber leider ließ sich kein Äffchen sehen. Ringsherum nur viel Gestrüpp, Matsche, sehr hohe Bäume und total frische Luft.
Nach dem Mittagessen bei „ Puti“, am See entlang spaziert, mit Menschen gesprochen, die Natur bestaunt und hier nun niedliche Äffchen gesehen. Das Wetter war angenehm warm. Und schon kommt der Gedanke auf, doch einmal im Viktoria See baden zu können. Gesagt getan. Zurück gekommen, den Badeanzug an und hinein ins Meer. Warm war es gerade nicht, aber doch zum Schwimmen noch angenehm. Solch eine Gelegenheit wollte man nicht gerne verpassen, denn am nächsten Tag ging es ja wieder zurück aufs Festland. Am Abend haben wir dann noch draußen gesessen und zu unserer Gitarre Lieder gesungen. Sonntag – 21. Februar 2010 - gegen 12.00 h hatte uns das Festland wieder. Übernachtet wurde, wo unsere Koffer verblieben waren, im Hotel „Labeo“.

Montag 22. Februar 2010 . Die Abreise gen Norden bis Gulu verzögerte sich. Ein Gewitter mit starken Regenfällen war der Grund. Statt 7.00 h wurde es nun 8.30 h. Auf einer asphaltierten Straße kamen wir gut voran. Am Nachmittag erreichten wir Gulu. Pfr. Cosmas vom Priesterseminar Alokolum begrüßte uns auf das herzlichste und auch die hier lebenden Schwestern nahmen gerne Kontakt mit uns auf. Die Gebäude liegen in einer sehr gepflegten, geschlossenen Anlage. Ein kleiner Rundgang außerhalb, mit Führung durch die Kathedrale tat gut. Großer Empfang am Abend. Pfr. Cosmas sprach eine reizende Einladung zum Abendessen aus. Pfr. Klinkenberg berichtete über unsere Projekte in Pakele und das neue in Aripea. Nach den mit Humor begleiteten Reden sprach Pfr. Cosmas das Tischgebet und ein fröhliches Essen in sehr großer Runde konnte beginnen….

Dienstag 23. Februar 2010, 9.00 h Abfahrt nach Pakele. An einer bestimmten Kreuzung haben wir die falsche Richtung genommen. Es war fatal, aber wir hätten niemals diese Hilfsbereitschaft in einsamer Gegend und sehr schlechter Wegstrecke, kennengelernt. Der Bus ist 5mal im Schlamm steckengeblieben und ohne unerwartete Hilfe von jungen Männern mit einer Hacke, hätte es für uns Stunden gedauert, wieder frei zu kommen. An einer Stelle, waren plötzlich mindestens 30 Kinder da. Sie staunten uns an, lachten und wollten auch sehen, was wohl mit dem Bus passiert war. Der Schlamm klebte zäh an den Rädern und der linken Außenseite des Busses und es dauerte eine ganze Weile, bis wir wieder flott waren. Ein Dorf, haben wir nicht wahr genommen. Wir fuhren noch eine Weile durch die Wildnis und kamen dann
an eine Abzweigung, die direkt nach Pakele führte. Durch Gespräche über Handy war man im, Dorf informiert, was geschehen war. Die Frauen erwarteten uns schon vor dem Pfarrhaus und die Begrüßung fiel wieder unvergleichlich herzlich aus: singend, lachend, weinend und die Fahne schwenkend empfingen sie uns. Leider konnten wir dieses Mal aus Platzmangel nicht im Pfarrhaus wohnen. Ein großer (Schlaf)Raum war als Büro der Caritas zur Verfügung gestellt worden. In der nahe gelegenen Stadt Adjumani waren wir für drei Tage in einem Hotel untergebracht.

Mittwoch 24. Februar, Treffen mit der Frauengemeinschaft unter einem schattenspenden Mangobaum, denn es war sehr heiß.
Von der kfd St. Franziskus überreichten wir eine Bronzeplakette des Hl. Franziskus und eine Kerze aus Altenberg mit der Maria im Strahlenkranz als Zeichen der Verbundenheit. Außerdem konnten wir ihnen einen größeren Betrag zur finanziellen Unterstützung übergeben, der von den Frauen der kfd St. Franziskus beim letzten Adventsbasar erwirtschaftet worden war.
Die Frauen berichteten von ihrer Arbeit in der Kirche, in der Gemeinde, ihrer Selbsthilfe in den Familien und von der Feldarbeit. Dieses Jahr war keine gute Ernte wegen des unberechenbaren Wetters. Das Teehaus, das mit Unterstützung des Eine-Welt-Ladens St. Franziskus erbaut worden war, haben sie wegen Straßenarbeiten neu errichten und mit einer behördlich geforderten Latrine versehen müssen. Mit dem Straßenverkauf können sich die Frauen etwas nebenbei erwirtschaften.
Für die Unterbringung der Waisenkinder tritt ab 2011 eine Änderung in Kraft. Waisenkinder sollen in den Familienclan ihrer Vormünder zurückkommen. Durch das 2006 bestätigte Friedensabkommen mit den Rebellen, sind die unsicheren Zeiten mit Verschleppung von Kindern usw. vorbei und somit ein gegebener Moment die Kinder ihrem Familienclan zurückzugeben. Alle Waisenkinder (alte und neue) wohnen künftig in ihren Großfamilien.
23 neue Waisenkinder suchen zurzeit Paten: Die Patenschaften beinhalten die Schulgebühren, Schuluniform und einen Zuschuss an die Verwandten für Essen und Kleidung. Die Unterbringung wird durch Milly Abuni (bislang Matrone des Waisenhauses) und durch das Komitee des Projektes überprüft.
Das Projekt trägt weiter den Namen „Ark of Community“ (Arche der Gemeinschaft).
Eine Schulpatenschaft beträgt 144 Euro im Jahr.
Wenn Sie das Projekt mit einer Spende unterstützen möchten, können Sie das folgende Konto verwenden:
Kath. Kirchengemeinde St. Franziskus – Uganda / BLZ 375 514 40
Sparkasse Leverkusen Konto-Nr. 113 006 415 / Spendenquittungen werden ausgestellt.


Donnerstag 25. Februar 2010. Was uns ganz traurig machte, war, dass jemand aus der Gruppe an Fieber erkrankte. Über Pfr. Akule wussten wir, dass sich ein Arzt in Adjumani aufhielt. Pfr. Klinkenberg kontaktierte, ein Termin wurde vereinbart und das Ergebnis der Untersuchung „nichts Schlimmes“; aber wegen des hohen Fiebers, der Hitze und der bevorstehenden langen Busreise auf schlechter Straße, plädierte der Arzt auf Heimreise. Pfr. Klinkenberg organisierte alles und nach zwei Tagen standen die Daten für die Rückreise fest.

Freitag 26. Februar 2010, Klaus und Lilo wurden verabschiedet und zum Bus gebracht mit vielen guten Wünschen für ein gutes Ankommen zu Hause.
Wir fuhren dann weiter nach Aripea wo Pfarrer Klinkenberg mit den Berg. Gladbacher Gemeinden ein neues Projekt in Angriff nimmt: Sie unterstützen eine von einer Schwesternkongregation gegründeten Schule für körperlich und geistig behinderte Kinder und die Gemeinde in Aripea. Aripea und Pakele liegen nur 80 km voneinander entfernt; so dass beide Projekte gemeinsam besucht und betreut werden können.
Ehe die Reise weiter nach Norden beginnt, fahren wir noch einmal nach Pakele um frisch gewaschene Wäsche abzuholen --- und, es steigen zwei junge Mädchen aus Deutschland mit ein, die aus der Gemeinde kommen, wo Father Josef, aus Aripea, zurzeit Vertretung macht. Sie bleiben drei bis vier Monate in Uganda. Kurz nach 11.00 h geht also die Reise weiter nach Norden. Erst muss aber noch der Nil mit einer Fähre überquert werden. Auf der anderen Nil Seite ist die Grenze zum Sudan ganz nahe. Es fällt mir auf, dass viele neue Dörfer und somit auch Felder entstanden sind. Im Bezirk Moyo machten wir Mittagspause in der Bischof-Friedrichs-Lokalität. Im Areal spielten mehrere Äffchen am Zaun entlang und sahen putzig aus. Ca. 16.00 h erreichten wir Aripea.
Was uns hier erwartete, ist unbeschreiblich: Die Frauengemeinschaft in gelben Kleidern, Kinder, große und kleine, Frauen in Weiß (angehende Schwestern), Mütter und Kinder die ihre kleinen Geschwister auf dem Rücken trugen. Dazu Trommelwirbel. Eine sehr große Trommel wird von drei Frauen „betrommelt“ dass es eine Wucht ist. Wir waren überwältigt. – Father Josef hatte Mühe uns zu begrüßen, so großartig war der Empfang. Anschließend Zimmerverteilung und um 20.00 h Abendessen.

Samstag 27. Februar, nach dem Frühstück Besichtigung des zu entstehenden Behinderten Hauses. Anschließend Begrüßungen des Pfarrgemeinderates (13 Personen), durch Pfr. Modesto von Aripea, der Mutter und des Onkels von Father Josef. Es wurde das „Vater unser….“ miteinander gebetet. Pfr Klinkenberg stellte uns einzeln vor. Sie, wir, alle sind begeistert und dazu gutes Wetter.
Die Mängel vom Pfarrhaus wurden vorgetragen und die, die am schnellsten behoben werden sollten. Pfr. Klinkenberg antwortet u.a.: Partnerschaft zwischen uns sollte an erste Stelle stehen und Vertrauen. Geld für einen neuen Wassertank, eine neue Dachrinne, Reparaturen an Dach und Haus des Pfarrhauses ist vorhanden. Fünf dringend benötigte Fahrräder kommen noch dazu.
15.15 h Meeting mit dem Komitee über das neue Projekt. Pfr Klinkenberg bekommt einen Bericht über Pläne und Ausgaben überreicht.
Projekt der behinderten Kinder / Schwester Susanne/Therapeutin. Sie bringt ihr Haus ins Gespräch, was alles nicht in Ordnung ist.
Pfr. Klinkenberg: Es sollte überlegt werden, was dringlich ist zuerst, alles Andere nach und nach. Wir werden inspiriert sein mit Helfen hier in Uganda. Wichtig ist, dass dieses Komitee so arbeitet, dass wir beim nächsten Treffen weitermachen können.
Pfarrer Modesto fasst noch einmal alles zusammen, bedankt sich und hofft, wenn wir das nächstemal kommen, dass einiges geschafft ist. Schwester Susanne geht bald in Rente bedankt sich und wird für uns beten und wünscht alles Gute.
17.00 h Frauenkomitee. Pfr Klinkenberg eröffnet und stellt uns vor. – Die Vorsitzende spricht erst einmal darüber, wie Frauen von ihren Männern in gewisser Weise abhängig sind und ein Mitarbeiten der Frau noch nicht dulden. Sie selbst haben zwei Kinder und ein eigenes
Grundstück. Sie hat Arbeit über die Kirche in der CWA/Catholic Women Association und ihr
Mann bearbeitet das Feld. Diese Situation ist noch eine Seltenheit, aber im Kommen. So sagte sie zuversichtlich. Ulrike Antwortete und Maria, aus Herz Jesu Berg. Gladbach, überreichte Startgeld für Anschaffung von Nähmaschinen. Ein interessanter aber auch sehr anstrengender Tag ging zu Ende.

Sonntag 28. Februar 2010. 10,00 h Festmesse mit Bischof Frederik Drandua. Es war eine fast dreistündige Messe, wie man sie sich hier so überhaupt nicht vorstellen kann. Alleine schon die ugandischen Zupfinstrumente, Trommeln und Rasseln, geben den Liedern eine besondere Untermalung der Kraft und Freude. Die ganze große Kirche war erfüllt vom Rausch der Klänge.
Nach dem Gottesdienst wurde draußen gefeiert. Kinder-. Frauen- und Männer Chöre überboten sich. Reden von geladenen Gästen wurden gehalten. Sketche gespielt. Es war eine unglaubliche Festivität. Um 18.00 h erhob sich Bischof Drandua und verabschiedete sich und damit war auch das Fest für die Bevölkerung und auch für uns zu Ende.

Montag 01. März 2010. 9.00 h Abfahrt zum Kindergarten und dem noch nicht fertigen Behindertenzentrum. 10.30 h Abfahrt nach Arua. Die Asphalt Straße und der Montagsverkehr hatten uns wieder.
Im „Christus Center“ in Arua, gleich neben dem Dom, nahmen wir, wie schon in anderen Jahren, Quartier. Um 13 .00 h treffen wir uns im „Runden-Pavillon“ zur Besprechung. Anschließend zum Essen und Einkaufen in die Stadt. Am Abend waren wir mit Bischof Drandua zum Essen verabredet. Nach den turbulenten Tagen war dieser ruhige Abend sehr wohltuend.

Dienstag 02. März 2010. 8.00 h Abfahrt in Richtung Murchison Falls National Park. Der Morgen war noch kühl und zwischen den Bäumen der hügeligen Landschaft hing noch der Nebel. Die Straße, asphaltiert und gut ausgebaut. Gegen 9.00 h erreichten wir Nebbi eine größere Ortschaft. In einem kleineren Hotel nahmen wir unser Frühstück ein. Um 9.50 h schon ging die Fahrt weiter und um 11.45 h waren wir in Packwatch, am Eingang des Murchison Fall N.P.
Über eine moderne Brücke, die einen Fluss überspannt, kommt man in den National Park. - Die Fähre am Nil, sollte um 13.00 h ablegen. Wir sind pünktlich, aber die Fähre ist noch auf der anderen Seite. Warten, in der Hitze, ist angesagt. Aber sie brachte uns dahingehend Glück, dass sich eine Elefanten-Groß-Familie im Terrain der Anlegestelle befand, die wir nun in aller Ruhe beobachten konnten. Bullen, Tanten und drei noch ganz junge Elefanten. Es war rührend anzusehen, wie man sich um die Kleinen kümmerte; besonders, wenn ein Weg überschritten werden musste. Aber auch Affen strolchten herum, durchwühlten Papierkörbe und kletterten auf die wartenden Autos. Endlich kam die Fähre und wir waren dann auch bald auf unserem Campingplatz unweit der Anlegestellen. Pfarrer Klinkenberg hatte „kleine“ Häuschen und „große“ Zelte mit je zwei Betten zu verteilen. Gitta und ich hatten ein Zelt gebucht.
Durch die Gitterfenster kam in der Nacht angenehme kühle Luft. Ums Zelt herum grunsten die Warzenschweine. Am anderen Morgen entdeckten wir, dass eine Ameisenstraße direkt am Zelt vorbei ging. Natur pur. Was ich so gar nicht vermutet habe, war eine Vorrichtung zum Aufladen der Akkus und Batterien von Kameras im Hauptgebäude. Es gab genügend Steckdosen die man jederzeit benutzen konnte. Die Verpflegung war ausgezeichnet und reichlich, die Bedienung sehr freundlich.

Mittwoch 03. März 2010. 6.15 h Game Drive auf der anderen Nil Seite. Vorher Tee oder Kaffee. An der Fähre frühmorgendliche Stimmung. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen und der Mond noch zu sehen. Ein hübsches Bild. Es gab sehr viel Wild, vor allem auch Jungtiere, zu sehen. Uganda Kobs, Elefanten, Büffel, Affen, Vögel aller Art, Giraffen, weiße Reiher, Nilpferde mit kleinen weißen Vögeln auf dem Rücken und zwei Löwen die unter einem Busch schliefen. Nach einer Weile stand einer ganz verschlafen auf. „Es sah alles sehr putzig aus“. An der Anlegestelle, wieder der alte Pavian im Papierkorb nach Essbarem wühlend. Zurück erfreute uns das Frühstück. Anschließend zum Wasserfall des Nils gefahren. Von einem großen felsigen Plateau sieht man den Nil von rechts kommend und dann links in die sieben Meter breite und 42 m tiefe Schlucht stürzen. Es ist ein ungeheures Erlebnis wie der Fluss tosend, brausend und Wasser sprühend in die Tiefe stürzt.
Mittagessen. 14.15 h Treffen zur Schifffahrt auf dem Nil. Die Sonne war zur Abwechslung hinter einer Nebelwand verschwunden und das Tageslicht sehr diffus. Etwas später beehrte sie uns wieder in voller Pracht. Hippos bevölkern das Nilufer, ebenso Krokodile; große und kleine, Vögel in bunter Vielfalt. Bis in die Nähe des Wasserfalles wird vorgefahren. An einer sehr kleinen Felseninsel legt das Boot an. Eine kleine Kletterpartie muss man in Kauf nehmen. Aber von dort aus hat man die beste Sicht auf den sprühenden Wasserfall. 19.30 h Abendessen. Heute nächtigen wir im Zelt.

Donnerstag 04. März 2010. 7.00 h Abfahrt, es gab nur Kaffee, Frühstück unterwegs. Der Tag ist noch nicht so recht erwacht. Es ist dunstig, die Sonne noch versteckt hinter einem grauen Himmel; aber der Morgen ist schon belebt. Kinder gehen zur Schule, Ziegen werden ausgeführt, wohin auch immer; auch Radfahrer sind unterwegs. Gegen 8.45 h kommt rechter Hand der Albert See in Sicht und auch die Sonne ist jetzt da und scheint schon ganz kräftig. Linker Hand ein Bergrücken. Am Hang ein schöner Platz für die Frühstückspause mit Blick auf den See. Unter ihm verbirgt sich Öl und die Pläne reifen, es ans Tageslicht zu befördern. Schade um die schöne Landschaft. Am Straßenrand ein Denkmal „Herrn Petersen zu Ehren“, der im Jahre 1350 hunderte von Elefanten töten ließ um das Elfenbein ins Ausland zu transportieren. – 9.20 h es geht weiter; aber nein, der Anlasser springt nicht an; er muss erst „angetippt“ werden … und schon läuft der Motor.
Wir erreichten die Stadt Kigorobya um 10.30 h (hier ist die Zeitzone: Sonnenaufgang: 6.54 h und Sonnenuntergang 19.06 h). - 10.45 h waren wir in Hoimar und machten im Kolpinghaus Pause. Die Menschen hier freuen sich wenn wir kommen. Im Garten mit den hohen grünen Bäumen, lässt sich gut ausruhen von der langen Fahrt. Pfarrer Klinkenberg hatte eine Kolping Plakette von Köln im Gepäck die hier überreicht wurde. - Monsignore Father John B. Rwabuny Oro war am Weltjugendtag 2005 in Schildgen und hier haben wir ihn wiedergetroffen. Er war bei der Übergabe der Plakette anwesend. Rainer hat das Treffen im Vorhinein telefonisch arrangiert. 12.15 h Weiterfahrt. Die Straße führt steil bergan Richtung Fort Portle; ein Stück wird gerade erneuert und es rappelt ganz schön. Wir erreichten die Stadt gegen 17.30 h bei strömendem Regen und nächtigen im selben Hotel vom letzten Besuch. 20.00 h ist Abendessen.

Freitag 05. März 2010. 8.00 h Frühstück, 9.15 Abreise . Wir fuhren auf guter Straße bei morgendlichem Sonnenschein dem Queen Elisabeth N.P., entgegen. Nach dem gestrigen Gewitter mit starken Regenfällen ist alles wie frisch gewaschen. Die Gegend ähnlich wie im Oberallgäu. Auf der langen Fahrt passierten wir mehrere Polizeikontrollen. An einer Stelle war gerade eine Autorally zu Ende; großer Auflauf, aber auch hier bekommen wir freie Fahrt. 12.00 h wir fuhren schon etwas länger auf einer neuen Asphaltstraße mit guter Markierung und kommen dem riesigen Ruwenzori Gebirge näher und sind um 12.50 h. in der Mweya Lodge angekommen. Mittagessen eingenommen und ab 15.00 h eine Bootsfahrt auf dem Kazinga Channel genossen. Sehr viele Vogelarten, Büffel, Nilpferde, Elefanten etc. gesehen. Auf dem Weg aus dem Nationalpark noch eine große Elefanten Familie beobachtet. Übernachtung war in dem, außerhalb des Nationalparks gelegenen, Kingfisher Safaris Resort, wunderschön am Berghang gelegen mit weitem Blick ins Tal und den unendlichen Horizont.

Samstag 06. März 2010. Abfahrt 9.15 h zum Lake Mburo Nationalpark. In der Nacht Regen und heute Morgen etwas abgekühlt. Wir kommen an einem See vorbei, Alfred unser Fahrer lässt Halten und erklärt, dass der See die Umrisse des Afrika Kontinents hat. Was wir nach kurzer Betrachtung bejahen können. Um 10.40 h sind wir bei der großen Teeplantage angekommen und haben Tee gekauft. Zwei Stunden später erreichten wir Mbarara und machten Mittagspause, wie schon die Jahre vorher im Agip Motel; um 14.30 h im Nationalpark Lake Mburo angekommen. Die Zelte Verteilung beginnt. Vier Personen noch ohne Bleibe. Gitta, die beiden jungen Mädchen und ich. Wir bekommen ein Häuschen mit zwei Zimmer, Dusche, Veranda und unweit ist das Toilettenhäuschen. Wir sind sehr zufrieden.
Die Wartezeit des Abendessens im See-Restaurant dauerte zu lange; so fuhr uns Alfred etwas Land einwärts zu einem ganz neuen Restaurant, in dem der Koch noch gerne extra für uns Leckeres herrichtete. Ein kleiner weißer Affe mit schwarzem Kopf macht eine extra Vorstellung mit Auffangen von Essbarem. Gegen 22.00 h „zu Hause“.

Sonntag 07. März 2010.
„Am Vormittag wir einen Game walk machten, um viele Tiere zu betrachten. Wir liefen und liefen den Berg hinab und den nächsten hinauf aber leider kam uns so gar kein Tier vors Aug‘.
Vom Berg aus konnten wir sehen den Bus, aber der Ranger bekam per Handy mit Alfred keinen Anschluss. So marschierten wir fröhlich den Berg hinab, wo Alfred mit Bus auf uns wartet. Anschließend ein gutes Frühstück gegessen, Koffer waren schon gepackt und dann wieder im Bus gesessen. Die Fahrt ging weiter bis Masaka. Das Hotel war wunderbar und Zimmer mit Dusche, fabelhaft. Das Abendessen, auf der Veranda nahmen wir ein, selbstverständlich mit Wasser und Wein. Alle waren wir ob der Überraschung, sehr fröhlich über den Nachttrunk.“

Montag 08. März 2010. 8.00 h Frühstück noch im Golf Lane Hotel. Es regnete noch immer. Am Äquator angekommen, hatte es schon aufgehört; so dass wir in aller Ruhe einkaufen konnten, von Häuschen zu Häuschen. – Die Straße nach Kampala, streckenweise riesige Baustellen. Mit großen Baufahrzeugen wird die Straße verbreitert, auch neue Rohre für Abwasser werden eingelegt. Stellenweise ist die alte schmale Straße ist nur einspurig zu befahren, die andere Hälfte aufgerissen und Staub über Staub verbreitet sich. Hier im Straßenbau ist der Aufschwung sichtbar.
Wir freuen uns, im ersten Hotel „Labeo“ wieder angekommen zu sein. Die Zimmer mit „der Mini-Nasszelle“, die Ordnung des Hauses, haben uns wieder. Was vorher sehr klein erschien, wirkt jetzt heimelig.

Dienstag 09. März 2010. 8.30 h. Das Frühstück auf der Veranda haben wir so recht genossen. Anschließend in Kampala die letzten Geschenke eingekauft.
Einen jungen Mann, den wir im Camp kennengelernt hatten und auch heute Abend nach Deutschland zurückfliegt, haben wir von hier mit zum Airport genommen, Im Hotel angekommen, Koffer gepackt und dann noch draußen unter hohen Bäumen auf der Veranda gesessen. Hier gab es dann noch ein Dankeschön an die zu vergeben, die sich in besonderer Weise der Gruppe angenommen haben. Um 15.00 h Abfahrt Richtung Entebbe Airport. Unterwegs zu Abendgegessen.
24.10 h wir Rollen. Von Entebbe bis Brüssel etwa 6.000 km Luftlinie.
Eine Reise ging zu Ende, die auch nach dem sechsten Mal noch sehr viel Neues erkennen ließ.
Ganz herzlichen Dank an Pfarrer Stefan Klinkenberg für die sehr gute Organisation und die mal ganz andere Zusammenstellung der Reise.

G. Bartsch

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